Leverkusen-Alkenrath:


HEILWASSER
ZUM NULLTARIF

Für mich ist die Gezelinkapelle so etwas wie das Lourdes von Leverkusen. Deshalb, weil es hier, wie im berühmten Lourdes, eine Quelle gibt, deren Wasser der Überlieferung nach heilende Kräfte hat. Es soll seit undenklichen Zeiten der Trost der Gegend bei Augenleiden und Kinderkrankheiten gewesen sein. Da in Alkenrath aber zum Glück nicht so ein Rummel um die Sache gemacht wurde wie in Lourdes, sprudelt hier das heilige Wasser noch zum Nulltarif aus dem Rohr.

Es wird berichtet, der Selige Gezelinus von Schlebusch, ein Schafhirte des Klosters Altenberg, habe während einer langen Dürrezeit diese Quelle im Jahre 1137 mit seinem Hirtenstab zum sprudeln gebracht. Schnell entwickelte sich die Stelle zu einem Wallfahrtsort, zu dem nicht nur Menschen aus dem ganzen Bergischen Land, sondern sogar aus dem mit Heiligen-Reliquien vollgestopften Köln pilgerten, um gesund zu werden.

 
   

Die Gezelinuskapelle steht jetzt seit rund 150 Jahren an dieser Stelle.
Die Gezelinuskapelle steht jetzt seit rund 150 Jahren an dieser Stelle.
Nur der Vorraum mit dem schmiedeeisernen Gitter ist tagsüber geöffnet.
Nur der Vorraum mit dem schmiedeeisernen Gitter ist tagsüber geöffnet.
Durch die Glasscheibe lässt sich ein Blick in die Kapelle werfen.
Durch die Glasscheibe lässt sich ein Blick in die Kapelle werfen.
An der Rückseite ist eine Plakette mit Infos zur Geschichte der Kapelle.
An der Rückseite ist eine Plakette mit Infos zur Geschichte der Kapelle.
Die Quelle sprudelt auf Knopfdruck aus einem Rohr in der Außenwand des Chors.
Die Quelle sprudelt auf Knopfdruck aus einem Rohr in der Außenwand des Chors.
Natürlich haben wir uns reichlich Heiliges Wasser abgefüllt.
Natürlich haben wir uns reichlich Heiliges Wasser abgefüllt.
Wir hatten Glück und mussten Gottseidank nicht Schlangestehen.
Wir hatten Glück und mussten Gottseidank nicht Schlangestehen.
Zu den angegebenen Zeiten ist die elektrische Pumpe in Betrieb.
Zu den angegebenen Zeiten ist die elektrische Pumpe in Betrieb.

Alte Urkunden belegen, dass hier schon von dem Dreißigjährigen Krieg ein kleines Gotteshaus stand das in den Kriegswirren zerstört wurde. Es soll aber auch Hinweise darauf geben, dass diese Quelle schon in vorchristlicher Zeit von den Germanen als Heilquelle genutzt wurde. Sicher ist: Die heutige Kapelle, in der sich die Quelle genau unter dem Altar befindet, wurde im Jahre 1868 auf den Grundmauern einer alten, wegen Baufälligkeit abgerissenen, neu errichtet.

Während die Einen sagen, das angebliche Quellwasser käme heute aus der normalen städtischen Wasserleitung, erklärt die Katholische Kirche die Geschichte so: Weil Erd-Bauarbeiten in den 1950er Jahren den natürlichen Fluss der Quelle zerstörten, wird das Wasser heute, zu bestimmten Stunden des Tages, auf Knopfdruck per Pumpe nach oben befördert.

Was auch immer stimmen mag – immer noch kommen aus der ganzen Umgebung viele Menschen hierher, um sich in Flaschen und Kanistern das Wasser mit nach Hause zu nehmen. Aber Vorsicht, falls das Wasser noch echt ist! Die heilende Wirkung, besonders bei Augenleiden, dürfte auf einen erhöhten Bor-Gehalt des Wassers zurückzuführen sein. Deshalb ist es nicht als Trinkwasser zugelassen und sollte nicht täglich benutzt werden.


Der Ausflug als Video:

Bild "AUSFLUG:Video-Leverkusen-Gezelinkapelle_300.jpg"


  • Adresse: Alkenrather Str. 1, 51377 Leverkusen


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