Falls Sie noch nicht in Maastricht waren, wird es aber höchste Zeit. Auch wir hätten unseren Ausflug in das alte Römerstädtchen an der Maas schon viel früher machen sollen. Um es auf den Punkt zu bringen: Maastricht ist charmant, gemütlich und voller Leben. Die Stadt kann mit vielen Superlativen aufwarten. Sie streitet mit Nimwegen darum die älteste Stadt der Niederlande zu sein, hat die ältesten Kirchen der Niederlande und eine der jüngsten Universitäten des Landes.
Seit Jahrhunderten ist in Maastricht vieles geschehen das die Geschicke und Geschichte von ganz Europa gelenkt und bis heute nachhaltig beeinflusst hat. Die Bischofsmühle zum Beispiel, in der wir ein paar Dinkel-Kuchen kauften, wird schon im 6. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Sie gehörte einst Gottfried von Bouillon, dem Herzog von Lothringen. Er war es, der die Europäischen Ritter auf den ersten Kreuzzug ins Heilige Land führte. Und wer weiß schon, dass es d'Artagnan den vierten der 3 Musketiere wirklich gab und er hier, am Tongerener Tor, für seinen König in der Schlacht fiel.
Im katholischen Limburg begrüßt uns als Erstes eine imposante Mariensäule.
Erst dann begegnen wir mit "De Wiekeneer", einem Einwohner dieses Stadtteils.
Diese belebte Straße führt uns direkt vom Bahnhof zur Servatiusbrücke.
An der alten Brücke haben wir einen schönen Blick auf die Maastrichter Altstadt.
Die Sankt Servatius-Brücke von 1280 ist eines der Wahrzeichen Maastrichts.
Das alte Hafentor von 1714 wurde 1897 als Denkmal rekonstruiert.
Die geschwungene Hoge Brug bietet uns den schönsten Blick auf Maastricht.
Ein Postkartenpanorama mit Servatiusbrücke und beiden Ufern der Maas.
Am anderen Ende erwartet uns ein wenig Theaterkulisse mit alten Kanonen.
Hier sieht Maastricht fast so aus, als wären wir noch im Mittelalter.
Entlang der Stadtmauer zieht sich eine Reihe schöner alter Häuser.
Die Helpoort ist das älteste noch bestehende Stadttor der Niederlande.
Der Blick durch das "Höllentor" fällt in ein romantisches Gässchen.
Der "Pater Vinck Turm" entging der Zerstörung und wurde 1908 restauriert.
Bei den "Vijf Koppen" wurden 1638 die Häupter von fünf Verrätern aufgespießt.
Entlang der alten Stadtmauer führt ein schöner Weg durch den Maastrichter Stadtpark.
Durch das Wassertor "De Reek" floss die Jeker in die mittelalterliche Stadt.
Aus der "Berenkuil", einem ehemaligen Bärenzwinger, ist ein Kunstwerk geworden.
Das alte Bärengefängnis wurde zum Mahnmal für aussterbende Tierarten.
Statt einen toten Bären tröstet das Mädchen eine sterbende Giraffe.
Die Schilder weisen auf einige erst kürzlich ausgestorbene Tierarten hin.
"Miss Waldrons Roter Stummelaffe" wurde 2000 für ausgestorben erklärt.
Auf der Bank nebenan sitzt einer der Bären, die früher in diesem Zwinger lebten.
d'Artagnan, der 1. Musketier des Königs, fiel nur wenige Meter von hier im Kampf.
Inspiration oder Zufall? d'Artagnan wurde hier der Kehlkopf durchschossen.
Das Zentrum von Maastricht ist voller gemütlicher Cafés, wie das Café Lure.
Ein verträumtes Sträßchen zum Spazierengehen hinter der Stadtmauer.
Die Bischofsmühle gehörte einst dem Organisator des ersten Kreuzzugs.
In der Bäckerei dazu wird ausschließlich mit Dinkelmehl gebacken.
Wo immer es geht laden in den Gässchen gemütliche Tische zum Abhängen ein.
Am Onze Lieve Vrouweplein steht eine der ältesten Kirchen der Niederlande.
Im Derlon Hotel kann man in den Resten eines römischen Heiligtums speisen.
Ein Gang durch die Stokstraat ist Pflicht für jeden Shopping-Touristen.
In den kleinen Straßen reiht sich ein elegantes Geschäft an das Andere.
Auch in dem schönen Café auf dem Amorsplein haben wir natürlich Rast gemacht.
Ein paar Schritte weiter nähern wir uns schon dem Herzen Maastrichts.
Der Vrijthof ist sowas wie der kulturelle Mittelpunkt der Stadt.
Hier hält zum Beispiel André Rieu seine jährlichen Massenspektakel ab.
An der Ostseite drängen sich einige der bekanntesten Restaurants Maastrichts.
Das vermutlich älteste Haus Maastrichts war auch mal Sitz der Spanischen Verwaltung.
Protestantische Janskerk und katholische Sankt Servatius Basilika stehen nebeneinander.
In den Sommermonaten kann der Turm der Janskerk bestiegen werden.
Neben Gottesdiensten finden hier auch Konzerte und Kunstbörsen statt.
Die Kirche des katholischen Eisheiligen gilt als die älteste der Niederlande.
Die Bögen verbinden die Basilika mit dem Kloster der Schwestern unter den Bögen.
Wieder am Vrijthof vorbei geht es zur nächsten Attraktion Maastrichts.
In der Dominikanerkirche hat sich mittlerweile eine Buchhandlung eingerichtet.
Der Britische Guardian schrieb: "Die schönste Buchhandlung der Welt".
In der Wölbung des ehemaligen Chors wartet jetzt ein kleines Café auf seine Gäste.
Wir neigen dazu uns eher hier mit Proviant einzudecken.
Auf dem großen Marktplatz residiert stolz das Rathaus von Maastricht.
Vorbei am alten Gericht gehen wir wieder in Richtung Servatiusbrücke.
Seit dem Mittelalter überquert diese Brücke hier die Maas.
Der Blick geht hinüber auf das östliche Ufer der Maas.
Auch im Maastrichter Stadtteil Wyck gibt es schöne alte Häuser zu sehen.
Am Ufer laden Terrassen zu einem gemütlichen Blick auf die Stadt ein.
Genau der richtige Platz um unseren Besuch in Maastricht ausklingen zu lassen.
Wir waren ausflugstechnisch natürlich mehr an der Gegenwart Maastrichts interessiert – das heißt, an den schönen alten Häusern und vielen kleinen Cafés, die überall ihre einladenden Terrassen ausbreiten. Obwohl wir an einem ganz normalen Wochentag im Herbst dort waren, war die Stadt voller Menschen und es gab kaum ein Lokal in dem dem nicht fast alle Terrassenplätze besetzt waren. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie hier es an einem sonnigen Wochenende aussieht. Dabei haben wir auffallend viele junge Menschen gesehen. Rund 17.000 Studenten, in einem so kleinen Städtchen wie Maastricht, ist auch eine Menge Holz. Das hält die Stadt jung und lebendig.
Natürlich gibt es in und um Maastricht noch einiges mehr zu entdecken, als wir in unseren kurzen Ausflug hineingepackt haben. Aber das Tolle an dieser Stadt ist ja, dass sie, ob mit Auto oder Bus, nur eine gute Stunde von uns entfernt liegt und damit vielen weiteren Spontanbesuchen nichts im Wege steht. Also: Tot ziens in Maastricht...
Liebfrauenbasilika (Onze-Lieve-Vrouwebasiliek)
Die Liebfrauenbasilika ist eine der ältesten Kirchen der Niederlande.
Direkt am Eingang öffnet sich die Mérode-Kapelle mit einem Marienaltar.
Hier beten die Gläubigen vor dem Gnadenbild "Sterre der Zee" oder "Stella Maris".
Die wundertätige Marienfigur aus dem 15. Jahrhundert ist Ziel vieler Pilger.
Da bei mittelalterlichen Bränden und später in den Wirren der Napoleonischen Besatzungszeit die wichtigsten Archive verloren gingen, ist bis zum 12. Jahrhundert wenig über diese Kirche bekannt. Vermutlich standen an dieser Stelle schon diverse Vorgängerkirchen innerhalb des spätrömischen Kastells. Was wir heute sehen stammt aus dem 11. und 12. Jahrhundert und bildete seinerzeit den Mittelpunkt Maastrichts.
Servatiusbasilika (Sint-Servaasbasiliek)
Zwischen den Kirchen beider Konfessionen befinden wir uns im "Fegefeuer".
Das Bergportal ist vermutlich das früheste Gotische Bauwerk der Niederlande.
Die bunten Figuren im Seiteneingang wurden im 13. Jahrhundert gemeißelt.
Im Zentrum des Labyrinths steht das Himmlische Jerusalem.
Neben Konstantinopel, Aachen und Maastricht ist auch das Hl. Köln abgebildet.
Das Kirchenschiff hat seinen frühromanischen Charakter bis heute bewahrt.
Über unseren Häuptern hinweg schwebt Maria mit dem Jesuskind.
Durch bunte Fenster schauen Heilige in die Kirche herein.
Die ganze Kirche ist wie ein großes Museum voll historischer Kostbarkeiten.
In der Schatzkammer ist der bedeutendste Kirchenschatz des Landes zu bewundern.
Die dicke Glocke im Klosterhof ist eine Kopie der "Grameer" von 1515.
Der (Eis)Heilige Servatius war Bischof von Tongeren. Als er im Jahre 384 in Maastricht verstarb, baute man zum Andenken eine kleine Holzkirche über sein Grab. Aufgrund der einsetzenden großen Pilgerströme wurde sie im Mittelalter dann nach und nach zu dem imposanten Bauwerk erweitert, das wir heute sehen. Die Sankt Servatius Basilika gilt als älteste Kirche der Niederlande. Sie zu besichtigen kostet Eintritt, aber den sind der interessante Bau und die Schatzkammer mit ihren mittelalterlichen Kunstwerken allemal wert.