Heiliger Berg Athos:


XIROPOTAMOU

Das Kloster Xiropotamou wurde auf einer kleinen Hochebene oberhalb des Hafenortes Daphni errichtet. Der Überlieferung nach wurde es von Kaiserin Poulcheria und den beiden Kaisern Romanos Lekapenos und Konstantin V. Porphyrogennitos gegen Ende des 10. Jahrhunderts gegründet. Damit ist es vermutlich das zweitälteste Kloster des Athos. Wahrscheinlich war der wirkliche Gründer jedoch ein Mönch namens Paulus Xiropotaminos woher auch das Kloster seinen Namen erhielt.

Xiropotamou ist nicht weit vom Athos-Hafen Dafni.  Foto: © Peeter Ossip
Xiropotamou ist nicht weit vom Athos-Hafen Dafni. Foto: © Peeter Ossip
 
Der gemütliche Innenhof lädt zum Verweilen ein.  Foto: © Peeter Ossip
Der gemütliche Innenhof lädt zum Verweilen ein. Foto: © Peeter Ossip
 Die Phiale, das kunstvoll verzierte Taufbecken.  Foto: © Peeter Ossip
Die Phiale, das kunstvoll verzierte Taufbecken. Foto: © Peeter Ossip
 
 
 Das Katholikon ist den vierzig Märtyrern gweiht.  Foto: © Peeter Ossip
Das Katholikon ist den vierzig Märtyrern gweiht. Foto: © Peeter Ossip
 

Paulus Xiropotaminos war der erste Abt dieses Klosters und hatte sehr konservative Vorstellungen über die Regeln und Lebensweisen des mönchischen Asketentums. Einmal soll er sogar nach konstantinopel gereist sein, um Athanasios, den ranghöchsten Abt des Athos, wegen der von ihm eingeführten Neuerung beim Kaiser zu denunzieren.

Im 11. Jahrhundert war Xiropotamou wegen seines großen Landbesitzes eines der reichsten Klöster auf Athos. Dieser Reichtum hielt bis Ende des 13. Jahrhunderts an. Während der Türkischen Besatzung, bis ins 19. Jahrhundert hinein erlebte das Kloster viele Krisen. Die Gründe waren ganz unterschiedlich. Mal waren es Überfälle der Türken, dann zwei katastrophale Feuersbrünste (1507 und 1609) und schließlich gab es mit den angrenzenden Klöstern Streitigkeiten über die Grenzen des Landbesitzes.

Die Gebäude, wie wir sie heute vorfinden stammen allesamt aus den letzten drei Jahrhunderten. Im Glockenturm des Klosters gibt es Reliefköpfe der Kaiserin Poulcheria und des Abtes. Das Katholikon stammt aus dem Jahr 1761. Es ist reich mit Wandmalereien aus dem Jahr 1783, einem holzgeschnitzten Templon und vielen tragbaren Ikonen ausgeschmückt. Zu den wertvollen Schätzen des Klosters gehören u.a. die herrliche Patene (Hostienteller) von Poulcheria (5. Jh.) aus Steatitstein mit einer Reliefabbildung des Abendmahls, ein Stück des Heiligen Holzes, ein Geschenk von Kaiser Romanos I., Reliquien von Heiligen, Evangelien, liturgische Geräte, goldbestickte Priestergewänder usw. In der Klosterbibliothek werden 409 handschriftliche Kodizes mit reicher Illustration und 4000 alte gedruckte Bücher aufbewahrt.




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