Porto kommt nicht marktschreierisch daher, mit großen Palästen oder mondänen Shopping Malls. Porto ist eine Stadt, die eher im Verborgenen blüht – ehrlich, still und bescheiden, aber mit einer großen Seele und viel Herz. Eine Perle, die vielleicht nicht so herausgeputzt ist wie andere, aber nicht minder wertvoll. So haben wir das jedenfalls während unseres Besuches in der Stadt am Douro empfunden. In Porto haben wir uns zu jeder Minute so wohl und entspannt gefühlt, als wären wir hier unser Leben lang zu Hause gewesen. Alles ist so herrlich "normal". Selbst in der Metro wurden wir frühmorgens, als ob wir Nachbarn wären, freundlich mit "Bom Dia" begrüßt.
An den Ufern des Douro
Genau genommen liegen sich an den Ufern des Douro zwei Städte gegenüber: Porto, von den Portugiesen Oporto genannt, am Nordufer und das kleinere Vila Nova de Gaia am Südufer. Für uns Besucher spielt das zwar keine Rolle, aber wer weiß schon, dass sämtliche großen Kellereien der berühmten Portweine überhaupt nicht in Porto sind, sondern auf dem anderen Ufer, in der Nachbarstadt Gaia.
Blick auf Porto: Die Stadt ist echt und ehrlich, während die Touristenboote, die alten Portweinschiffe nur nachahmen.
Die Städte Gaia (links) und Porto (rechts) liegen sich am Douro direkt gegenüber.
Am Ufer ist Portos berühmtes Ribeira Viertel, das Besucher aus aller Welt anzieht.
Besonders an Wochenenden drängen sich hier Besucher und Einheimische.
Die Brücke im Stil des Eiffelturms ist mittlerweile eines der Wahrzeichen Portos.
Beim kleinsten Sonnenstrahl sind Promendade und Terrassen voller Menschen.
Alle paar Meter sorgen Straßenmusiker für Unterhaltung.
Das Café do Cais war auch für uns ein beliebter Rastplatz.
Das ganze Viertel ist UNESCO Weltkulturerbe.
Die gekachelten Fassaden und kunstvollen Balkongitter sind typisch für Porto.
Dazwischen eine kleine Kapelle der Douro Schiffer.
Zwischen den verwinkelten Mauern sind überall kleine Restaurants zu entdecken.
Wie schön, dass es In der Taberna da Lada eine Art "Wirtshausbrettchen".gibt.
An den Landungsbrücken warten die Ausflugsboote auf Touristen.
Bei Fahrten mit Booten wie diesen lässt sich Porto auch vom Wasser aus betrachten.
Am Largo do Terreiro endet die belebte Touristenmeile am Douro Ufer.
Durch diese Gasse gelangt man wieder in den Verkehrstrubel der Stadt.
Sobald es dunkel wird gehen überall auf den Hügeln von Porto die Lichter an.
Besonders die Uferpromenade von Ribeira erstrahlt im Lichterglanz.
Im ruhigen Wasser des Douro spiegelt sich der Bogen der Dom Luis I. Brücke.
Auch Gaia spielt im Konzert der Lichter ganz vorne mit.
Portos Nachbarstadt lieg auf den Hügeln direkt gegenüber.
An diesem Ufer geht es etwas ruhiger zu.
Die Häuser sind nicht ganz so hoch wie die, auf der anderen Seite.
Entlang der Promenade laden viele berühmte Portwein-Kellereien zur Weinprobe ein.
Der Name Sandeman ist weltbekannt.
In diesem Haus werden Stockfisch-Kroketten und Portwein zelebriert.
In pompösem Ambiente und bei leiser Orgelmusik sitzen auf der Galerie die Genießer.
Am Ufer entlang fährt eine Touristen-Seilbahn zum höher gelegenen Jardim do Morro.
Neben der Markthalle haben kleine Restaurants ihre Tische auf der Straße postiert.
Innen wurden die Marktstände von offenen Mini-Restaurants verdrängt.
Das Angebot reicht von fantasievollen Canapés bis hin zu Nudeln und Naturkost.
An der Ecke hinter der Markthalle wartet geduldig ein Hase aus Abfallteilen.
Streifzug durch die Oberstadt
Das Zentrum von Porto, mit seinen Restaurants und Sehenswürdigkeiten, ist ziemlich überschaubar. "Gefühlt" liegt alles relativ nah beieinander. Wir hatten ein Hotel am östlichen Rand der Innenstadt und konnten alle Wege, selbst bis hinüber nach Gaia, ganz bequem zu Fuß erledigen. Abgesehen vom Funicular, der Ideal ist um von der Promenade am Ufer des Douro nach oben in die Stadt zu kommen (oder umgekehrt), brauchten wir den öffentlichen Nahverkehr nur für die Fahrt vom und zum Flughafen und einen Ausflug am Meer entlang.
Noch immer ragt der Turm der dos Clérigos Kirche über die Dächer von Porto hinaus.
Vor allem die älteren Häuser sind mit Kacheln verkleidet, die manchmal etwas bröckeln.
Den Fassaden sieh man das feuchte Klima der nahen Atlantikküste an.
Hier und da mischen sich Stadthäuser mit prunkvollen Fassaden aus der Gründerzeit.
In Porto sind noch viele der filigranen alten Geschäftsfassaden erhalten.
Besonders schön sind die blauen Kacheln an den großen Kirchen.
Gebaut wurde die Kirche 1739, aber erst 1932 mit den kunstvollen Kacheln verziert.
Eine andere Art der Verzierung sind die vielen Street Art Bilder in Porto.
Zu den vielbesuchten Straßen gehört die Rua das Flores.
Sie ist eine der beliebten Flanierstraßen von Porto.
Durch Portos Innenstadt fahren noch mehrere Linien historischer Straßenbahnen.
Portos prunkvollste Gebäude stehen rund um die Praça da Liberdade.
Der imposante Rathausbau wurde erst 1955 fertiggestellt.
Laut Werbung soll hier auch das schönste McDonald's der Welt sein.
Da gibt es doch tatsächlich Hamburger unter dem Reichsadler.
Art Déco und McDonald's Bestellautomaten - ein krasser Kontrast.
Das historische Ambiente des A Brasileira ist besser für eine stilvolle Kaffeepause.
Das Café ist gleich links neben dem pompösen Hoteleingang.
Es ist wirklich eines der schönsten Cafés in Porto.
Der Bahnhof São Bento zählt zu den sehenswertesten Bahnhöfen der Welt.
Die Eingangshalle ist mit großen Kachelbildern dekoriert.
Rundherum wird an den Wänden die Geschichte Portugals erzählt.
Große Könige und heroische Schlachten blicken auf die Reisenden herab.
Gleich daneben zwängt sich Santo António dos Congregados zwischen die Häuser.
Der Turm der Clérigos Kirche gilt als offizielles Wahrzeichen Portos.
Sie wurde 1763 erbaut, unter der Leitung des berühmten Architekten Nicolau Nasoni.
Ein paar Meter weiter stehen vor der Buchhandlung Lello die Harry Potter Fans Schlange.
Es ist vermutlich die einzige Buchhandlung der Welt, die zu betreten Eintritt kostet.
Der Legende nach soll die Autorin von Harry Potter hier inspiriert worden sein.
Die alte Holz-Einrichtung ist sehr schön und auch ohne Harry Potter sehenswert.
Um die Ecke stehen zwei große Karmeliter-Kirchen direkt nebeneinander.
Das Kachelbild, von der Gründung des Karmeliter Ordens, ist von 1912.
Kann es sein, dass ich hier rein zufällig(?) wieder mal auf dem Jakobsweg sitze?
Ihre neue Konzerthalle haben die Portolaner einfach auf den Kopf gestellt.
Ein monumentaler Don Quichote im Künstlerviertel an der Rua Miguel Bombarda.
Eine Kachel-Fassade der Künstlerin Joana Vasconcelos für eine US-Burger-Kette.
Der prunkvolle Börsenpalast ist ein sehenswertes Museum.
Die ehemalige Markthalle dient heute als Kulturzentrum für Konzerte und Ausstellungen.
Eine echte Markthalle fanden wir etwas versteckt neben dem Aufgang zur Kathedrale.
Hier werden Obst, Gemüse und Fisch angeboten.
Die vielen Baukräne zeigen, dass in Porto ordentlich repariert und erneuert wird.
Das Haus neben der Kathedrale scheint auch renovierungsbedürftig zu sein.
Verglichen mit anderen, sieht die Kathedrale von Porto etwas schlicht aus.
Seitlich hat sie aber einen schönen Anbau von Barock-Architekt Nicolau Nasoni.
In den Gang mit den schönen Azulejos hat sich ein Obdachloser zurückgezogen.
Die Säule ist eine Nachbildung des alten Prangers.
Hinter "Armazem" verbirgt sich ein Vintage-Warenhaus mit den skurrilsten Objekten.
Das alte Lagerhaus beherbergt jede Menge Kram und Krempel.
Ein Paradies für Liebhaber alter Möbel und Accessoires.
Dies sieht mir sehr nach dem Nachlass eines alten Englischen Lords aus.
In Porto gibt es noch viele solcher Viertel mit alten Häusern.
Die Arcadengänge bieten im Sommer Schatten und angenehme Kühle.
Ganz in der Nähe ehrt ein Wandbild die Schriftstellerin Agustina Bessa Luís.
Trittbrettfahrer gibt es hier, wie man sieht, nicht nur in der Politik.
Die Capilla de las Almas steht schräg gegenüber der städtischen Markthalle.
Das Kachelbild zeigt Szenen aus den Leben von Franz von Assisi und Sta. Catalina.
Der Mercado do Bolhao ist unter einer großen Bauplane versteckt.
Ein paar Schritte entfernt gibt es den Ersatzmarkt in einem Einkaufszentrum.
Diese Konditorei ist seit 125 Jahren eine von Portos ersten Adressen.
Die Pastéis de Nata fanden wir hier besonders lecker.
Ich frage mich ob das Street Art ist, oder noch die Weihnachtsdekoration?
Vorsicht! Der Blick auf dieses Kunstwerk kann Schwindel auslösen.
Das Majestic Café ist das Nummer Eins Nobelcafé von Porto.
Dieses berühmte Bild befindet sich am oberen Zugang zur Dom Luis I. Brücke.
Hier hat der Künstler seinen Großvater an der Hauswand verewigt.
Die oberste Etage der Brücke ist für Metro und Fußgänger reserviert.
Rechts fährt der Funicular zwischen Ribeira und der Oberstadt rauf und runter.
In der unteren Etage können Autos und Fußgänger den Fluss überqueren.
Treppen
In Porto führen mehrere lange Treppen von der Oberstadt hinunter zum Ufer des Douro. Während unserer kurzen Reise sind wir zwei davon hinunter gegangen. Bei beiden hatte ich am Anfang und Ende das Gefühl, wie durch einen unsichtbaren Schleier zu gehen. Dazwischen war es für mich jedes Mal wie das Eintauchen in eine ganz andere Welt, in der immer noch etwas vom Geist des alten Oporto spürbar ist.
Escadas do Barredo
Barredo und Verdades sind die Namen zweier Treppen, die beide am großen Platz vor der Kathedrale beginnen und sich am alten Aquädukt-Bogen nach unten verzweigen. Die Escadas do Barredo biegen nach rechts und tauchen gleich in die verwinkelten Gassen des alten Ribeira Virtels hinab. Die Escadas das Verdades führen nach links weiter und dann mit schöner Aussicht, offen am Berg entlang, nach unten.
Von der Kathedrale führen zwei Treppen hinunter ans Douro Ufer.
Am alten Aquädukt trennt sich der Weg nach unten in zwei Richtungen.
Wir entscheiden uns für den rechten Weg.
Diese Treppe führt direkt in das Herz des alten Ribeira Viertels.
Abwärts sind die Stufen gar nicht so schlimm, wie sie rückblickend aussehen.
Zwischendurch tun sich Immer wieder Abzweigungen und Durchgänge auf.
Aus dieser Altarnische wurde die Figur gestohlen.
Ab und zu geben Lücken über den Dächern den Blick auf die Nachbarstadt Gaia frei.
Hier ist noch echtes Leben in den alten Gassen.
Dieses Haus aus dem 13. Jahrhundert ist das älteste Wohnhaus Portos.
Wo es am engsten wird, ist schon fast das Ende der Treppe erreicht.
Unten angekommen, stehen Gäste vor einem kleinen, versteckten Restaurant an.
Escadas do Guindais
Die extreme Hanglage mag sicherlich auch ein Grund dafür sein, dass es im Viertel Guindais noch sehr ursprünglich aussieht. Auch hier führt eine Treppe hinunter ans Douro Ufer. Von oben erreicht man sie ganz einfach entlang der gut sichtbaren alten Stadtmauer. Unten ist der Aufgang gleich neben der Talstation des Funicular.
Auch durch das Stadtviertel Guindais führt eine lange Treppe hinunter an den Douro.
Zur Treppe geht es entlang der alten Stadtmauer aus dem vierzehnten Jahrhundert.
Der Weg beginnt mit einem eindrucksvollen Blick auf den eisernen Brückenbogen.
Breit und bequem führen die Stufen hinunter.
Rechts ist der Eingang zur Bar des Guindalense Futebol Clube.
Nette Aussicht und ein schöner Platz – wenn man laute Disco-Musik mag.
Für eine ruhige Pause bieten sich eher diese Tische an.
In Porto sind wir öfter mal einer entspannten Katze begegnet.
Zwischen den Häusern fällt der Blick auf drei der vielen Brücken über den Douro.
Auf dem Weg nach unten kommt immer wieder die Ponte Dom Luís I. in Sicht.
Der Blick zurück zeigt, welche Leistung schon hinter uns liegt.
Unten endet die Treppe von Guindais gleich neben der Talstation des Funicular.
Treppe Beira-Rio
Per Zufall haben wir diese schöne Treppe in Gaia entdeckt. Sie ist nur kurz, aber wirklich ein Schmuckstück der Street Art. Ihr findet sie, wenn ihr rechts vom Platz vor Sandeman die schmale Hauptstraße etwas bergauf geht und dann die Nächste links.
Nicht weit, verbirgt sich noch ein Highlight der Street Art.
Hier wurde die ganze Treppe zur Leinwand.
Die Bilder sind eine Hommage an die Arbeiter der Stadtreinigung.
Eine schmale Straße führt wieder hinunter zum Douro.
Rota do Chá
Dem Hinweis in einem Reiseblog folgend haben wir im Künstlerviertel an der Rua Miguel Bombarda die Teestube "Rota do Chá" besucht. Was wir fanden, war ein verzauberter Garten in dem wir uns auf Anhieb wohl fühlten. Eine Oase der Ruhe inmitten des Trubels der Stadt. Hier das Tagesmenü zu sich nehmen und danach noch eine Weile beim Tee oder Kaffee zu sitzen und ein Buch zu lesen, das ist Entspannung pur.
Meine Fotos aus Porto als Video:
An der Küste entlang nach Matosinhos
Portos kleine Nachbarstadt Matosinhos soll vor allem wegen seiner guten Fischrestaurants bekannt sein. Auf unserem kurzen Tagesausflug entlang der Küste, hatten wir leider nicht genug Zeit das zu testen. Uns haben vor allem die vielen Badestrände gefallen, die sich, mit Felsen abwechselnd, von der Douro Mündung bis Matosinhos aneinanderreihen.
Unser Tagesausflug mit dem 500er Bus beginnt im Zentrum von Porto.
Der Bus fährt immer am Wasser entlang zur kleinen Hafenstadt Matosinhos.
Zur Douro Mündung gibt es auch eine der historischen Straßenbahn Linien.
Bis hier hin reichen die Straßen mit älteren Stadthäusern.
Wer weiter an der Küste mit den Badestränden entlang will, der nimmt den Bus.
Wo die riesige "Anemone" von Janet Echelman im Wind wabert, beginnt Matosinhos.
Endstation von Bus und Metro aus Porto ist direkt vor der städtischen Markthalle.
Als wir dort ankamen, hatten die Fischhändler und kleinen Bratereien schon eingepackt.
Aber es gab noch jede Menge Obst und Gemüse und ein paar Hühner im Angebot.
Nebenan wurde die Fassade einer Kirche aus dem 17. Jh. als Denkmal wieder aufgebaut.
Hier kann ich mir gut die düsteren Gassen einer Hafenstadt vorstellen.
Auch in Matosinhos finden sich überall kleine Kirchen und Kapellen.
Hinter diesem schlichten Tor verbirgt sich eine schöne Eventlocation.
In einem Festsaal mit großem Park werden hier Firmenevents und Hochzeiten gefeiert.
Ein Stücken weiter wartet die wuchtige Wallfahrtskirche Igreja do Bom Jesús.
Auch ihre Fassade stammt vom berühmten italienischen Architekten Nikolau Nasoni.
Die Haupstraße von Matosinhos ist Fußgängern und der Metro vorbehalten.
In den Nebenstraßen reihen sich einige kleine Fischrestaurants aneinander.
Auch Spezialisten für Süßigkeiten scheinen hier noch rentabel zu sein.
Eine Art Mini-Baumarkt hinter einer schönen alten Fassade.
Das kleine Restaurant rechts hat sich auf die Zubereitung von Krake spezialisiert.
Wir haben hier je ein Tagesmenü geschlemmt und nett mit der Wirtin geplaudert.
Am Strand von Matosinhos entlang, gehen wir am Ufer des Atlantik wieder zurück.
Vorbei am alten Fort, fällt der Blick auf die Hafeneinfahrt von Matosinhos.
Ab jetzt wechseln sich bis zur Douro-Mündung Felsen und Sandstrände ab.
Damit wir unsere Pausen einhalten gibt es ab und zu eine Bar mit Meerblick.
Die "Pergola da Foz" ist immer gut für ein paar elegante Fotos.
Vor der schönen Veranda lädt ein Sandstrand im Sommer zum Baden ein.
Von der Leuchtturm-Mole lässt sich Portos Ortsteil Foz do Douro gut überblicken.
Beim Leuchtturm "Molhe do Douro" sind wir wieder am Douro angekommen.
Hier markieren gleich zwei Leuchttürme die Mündung des Flusses in den Atlantik.
Genau der richtige Ort um die schönsten Sonnenuntergänge von Porto zu genießen.