STADT MIT CHARME & GESCHICHTE
Falls Sie noch nicht in Maastricht waren, wird es aber höchste Zeit. Auch wir hätten unseren Ausflug in das alte Römerstädtchen an der Maas schon viel früher machen sollen. Um es auf den Punkt zu bringen: Maastricht ist charmant, gemütlich und voller Leben. Die Stadt kann mit vielen Superlativen aufwarten. Sie streitet mit Nimwegen darum die älteste Stadt der Niederlande zu sein, hat die ältesten Kirchen der Niederlande und eine der jüngsten Universitäten des Landes.
Seit Jahrhunderten ist in Maastricht vieles geschehen das die Geschicke und Geschichte von ganz Europa gelenkt und bis heute nachhaltig beeinflusst hat. Die Bischofsmühle zum Beispiel, in der wir ein paar Dinkel-Kuchen kauften, wird schon im 6. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Sie gehörte einst Gottfried von Bouillon, dem Herzog von Lothringen. Er war es, der die Europäischen Ritter auf den ersten Kreuzzug ins Heilige Land führte. Und wer weiß schon, dass es d'Artagnan den vierten der 3 Musketiere wirklich gab und er hier, am Tongerener Tor, für seinen König in der Schlacht fiel.
Wir waren natürlich mehr an der Gegenwart Maastrichts interessiert – das heißt, an den schönen alten Häusern und vielen kleinen Cafés und Geschäften. Obwohl wir an einem ganz normalen Wochentag dort waren, war die Stadt voller Leben und es gab kaum ein Lokal in dem dem nicht fast alle Terrassenplätze besetzt waren. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie hier es an einem sonnigen Wochenende aussieht. Dabei haben wir auffallend viele junge Menschen gesehen. Rund 17.000 Studenten, in einem so kleinen Städtchen wie Maastricht, ist auch eine Menge Holz. Das hält die Stadt jung und lebendig.
Wahrscheinlich gibt es in und um Maastricht noch einiges mehr zu entdecken, als wir in unseren kurzen Tagesausflug hineinpacken konnten. Aber das Gute an dieser Stadt ist ja, dass sie, ob mit Auto oder Bus, nur eine gute Stunde von uns entfernt liegt und damit vielen weiteren Spontanbesuchen nichts im Wege steht. Also: Tot ziens in Maastricht...
Liebfrauenbasilika (Onze-Lieve-Vrouwebasiliek)
Da bei mittelalterlichen Bränden und später in den Wirren der Napoleonischen Besatzungszeit die wichtigsten Archive verloren gingen, ist bis zum 12. Jahrhundert wenig über diese Kirche bekannt. Vermutlich standen an dieser Stelle schon diverse Vorgängerkirchen innerhalb des spätrömischen Kastells. Was wir heute sehen stammt aus dem 11. und 12. Jahrhundert und bildete seinerzeit den Mittelpunkt Maastrichts.
Servatiusbasilika (Sint-Servaasbasiliek)
Der (Eis)Heilige Servatius war Bischof von Tongeren. Als er im Jahre 384 in Maastricht verstarb, baute man zum Andenken eine kleine Holzkirche über sein Grab. Aufgrund der einsetzenden großen Pilgerströme wurde sie im Mittelalter dann nach und nach zu dem imposanten Bauwerk erweitert, das wir heute sehen. Die Sankt Servatius Basilika gilt als älteste Kirche der Niederlande. Sie zu besichtigen kostet Eintritt, aber den sind der interessante Bau und die Schatzkammer mit ihren mittelalterlichen Kunstwerken allemal wert.
Die Bilder dieses Ausflugs als You Tube Video: