RÖMER & RAUBRITTER
Burg Linn geht auf einen einzelnen Wohn- und Wehrturm aus dem 12. Jahrhundert zurück. Unter den verschiedenen Herren, die im Laufe der Jahrhunderte hier residierten, waren Kreuzfahrer genauso, wie Raubritter die ab und zu das verfeindete Krefeld ausplünderten. Nachdem Kurkölner Truppen die Burg eroberten, wurde sie zu einer der vielen Doppelburgen, die aus einem Wohn-Wehrbau als Hauptburg und aus einer landwirtschaftlich genutzten Vorburg bestanden. Ständig erweitert und verstärkt zählte Burg Linn schließlich mit zu den größten Wasserburgen am Niederrhein.
Nach 700 Jahren in Kurfürstlichem Besitz wurde die Burg Anfang des 19. Jahrhunderts von einem Krefelder Seidenfabrikanten erworben, dessen Erben sie 1924 an die Stadt Krefeld verkauften. Jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Stadt damit das mittlerweile ziemlich verfallene Bauwerk nach und nach zu restaurieren. Das heutige Erscheinungsbild der Burg entstand erst mit der Rekonstruktion des Daches in den 1980er Jahren.
Jagdschloss:
Das Jagdschloss liegt in der Vorburg, gleich an der Brücke zur Burg. Der Kölner Kurfürst Clemens August ließ es um 1740 für seine Aufenthalte in Linn einrichten. Ein Rundgang durch das Haus lohnt sich. Die Zimmer sind im Stil Krefelder Bürgerzimmer des 18. und 19. Jahrhunderts möbliert und versetzten uns für kurze Zeit zurück in die Zeit vor zweihundert Jahren.
Die Sammlung historischer Musikautomaten ist nur mit einer Führung zugänglich. Einen kleinen Vorgeschmack bekommt man, wenn man in das Symphonion neben der Treppe, im Erdgeschoss, ein 20 Cent Stück einwirft. Es ist schier unglaublich mit wieviel Kunstfertigkeit Handwerker früherer Jahrhunderte es geschafft haben, ein ganzes Orchester in einem Schrank unterzubringen, das zum spielen nicht mal Strom braucht. Laut Website der Stadt Krefeld soll jeden Sonntagmorgen eine Vorführung dieser mechanischen Kostbarkeiten stattfinden.
- Adresse Burg Linn: Rheinbabenstr. 85, 47809 Krefeld