DIE NOTHELFERGROTTEN IN HEHN
In Hehn, einem ländlichen Stadtteil von Mönchengladbach, sind wir auf etwas gestoßen das ich eher in Bayern erwartet hätte. Von der Straße aus kaum sichtbar, verstecken sich hinter der Wallfahrtskirche St. Maria Heimsuchung die Hehner Grotten. Das ist eine Wand mit grottenartigen Nischen, in denen bunt bemalte Heiligenfiguren stehen.
Einen Flyer, der das Ganze erklärt, gibt es in der Kirche. Auf der linken Seite ist die Lourdes-Grotte, aus der eine Marienstatue andächtig über uns hinwegblickt. Die Heiligen auf der rechten Seite sind die sogenannten 14 Nothelfer, die nach katholischer Überzeugung als Fürsprecher angerufen werden. An ihnen vorbei führt eine bequeme Treppe empor zu einem Christus am Kreuz.
Die Wand mit den großen bemalten Terrakottafiguren wurde gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts errichtet. Ich finde das Ganze ja irgendwie "schön" kitschig, aber damals traf es den Geschmack der Zeit und galt als "unvergleichlich schöne Kulisse", wie es in einem alten Zeitungsbericht heißt. Mich erinnert es ein wenig an meine Kindheit und an die starren Märchenfiguren aus den Anfängen des Phantasialand.
Beim Betreten der zu den Grotten gehörigen Kirche dachte ich spontan: "Wie schön hell und offen hier alles ist". Etwas, das ich von vielen anderen alten Kirchen überhaupt nicht sagen kann. Für die Menschen in einem Dorf wie Hehn muss dies in der Mitte des vorletzten Jahrhunderts sicherlich ein imposantes Bauwerk gewesen sein.
Auf jeden Fall ist das seltsam skurrile Kunstwerk mit den Grotten ganz lustig und in unserer Landschaft durchaus ungewöhnlich. Wer es noch nicht kennt, und zufällig in der Gegend ist, sollte sich ruhig die Zeit nehmen es mal zu besuchen.
Die Bilder dieses Ausflugs als You Tube Video:
- Adresse: Heiligenpesch 75, 41069 Mönchengladbach