Beim Besuch des Bioladens haben wir neulich den Landschaftspark Heilmannshof entdeckt. Zu beiden Seiten der Nieper Kuhlen, eines alten Rheinarms aus der Eiszeit, erstreckt sich hier ein denkmalgeschützter Garten, dessen Anfänge in das Jahr 1870 zurückreichen. Der Park ist in Privatbesitz und wird von den Inhabern seit Jahrzehnten nach historischen Plänen liebevoll gepflegt und restauriert. Als Anerkennung erhielt die Anlage 2002 sogar den Krefelder Denkmalpreis.
Weil dies kein öffentlicher Park ist, werden Besucher gebeten am Eingang kurz im Bioladen Bescheid zu sagen, dass sie da sind. Danach steht einem Spaziergang auf dem über 5 ha großen Areal nichts mehr im Wege. Ich gehe meist, vom Eingangstor gesehen, gleich nach rechts, an der großen Wiese vorbei, hinunter zur kleinen Brücke, die an das andere Ufer der Niepkuhlen führt. Dort erstreckt sich ein schöner Waldpark in dem ich die Ruhe und die Abwechslung zwischen wilden Waldstücken und romantischem Wasserblick genieße.
So lebendig ist es am Tor des Heilmannshof nur an speziellen Aktionstagen.
Die großblättrige Pestwurz blüht im Februar/März besonders schön.
Jetzt bildet sie einen grünen Teppich vor der Niepkuhle.
Weiter westlich, in Holland, ist die Pestwurz an Wasserläufen weit verbreitet.
Am Wasser steht ein Kunstwerk das mit dem Sonnenlicht spielt.
LICHTBLICKE nennt der Düsseldorfer Reinhard M. Görs seine Landmarken.
Hier zeigt die Kull das Bild eines niederrheinischen Moortümpels.
Die Feenblume "Bluebell" gibt es nur an wenigen Stellen in Deutschland.
Jetzt stehen viele Sträucher in voller Blüte.
Der schöne Gartenpavillon stammt noch aus Kaiser Wilhelms Zeiten.
Hier und da öffnen sich kleine romantische Ausblicke.
Wie ein Kunstwerk schwingt sich die Brücke frei ans andere Ufer der Niepkuhlen.
Das tote Gehölz bietet ideale Verstecke für Wasservögel.
An den Bienenstöcken macht der Imker gerade seine Arbeit.
Überall im Wald blühen die Rhododendren.
Wie es sich für einen guten Landschaftspark gehört, sind die Gewächse beschildert.
Diese leuchtend rote Rhododendron-Blüte trägt den Namen "Queen Mary"
Ich habe mich gefragt, wofür wohl die Mülltonne an dem Baum hängt.
Der NABU erklärte mir, das Teil sei eine Wohnhöhle für Fledermäuse.
Zwei robuste Stühle laden zum Ausruhen ein.
Im Frühjahr treffen wir hier auf Blässhühner, die auf ihren Eiern brüten.
Dieses gemütliche Plätzchen liegt direkt über der Eisvogel-Brutwand.
Mit etwas Geduld, zeigt sich der seltene Eisvogel hier vielleicht beim Anflug.
Es fehlt nicht an Bänken und Stühlen zum rasten.
Wer diesen schönen Garten besucht, sollte auch eine kleine Spende hier lassen.
Die alte Lotta muss ja auch was zu essen haben.
Am Kullgang-Sonntag ist auf dem Hof am Eingang ganz schön Betrieb.
Im Frühjahr lassen sich hier viele brütende Wasservogelarten beobachten und im Herbst zeigt der Park durch seine seltenen Gehölze ein ganz besonderes Farbenspiel (lt. Flyer des Heilmannshof). Erwähnenswert finde ich auch die eigens angelegte Eisvogel Brutwand, die diesem mittlerweile selten gewordenen Vogel hier wieder neuen Lebensraum schafft.
Aber Achtung: Geöffnet ist der Park immer nur zusammen mit dem Hofladen des Heilmannshof (Öffnungszeiten s.u.). Das heißt, außer an speziellen Aktionstagen, ist hier samstagsnachmittags und sonntags kein Spaziergang möglich.
Kullgang 2017:
An speziellen Aktionstagen, wie zum Beispiel dem Kullgang, ist es im Park des Heilmannshof mit der Stille vorbei. Als wir dort waren verteilten sich verschiedene Künstler und Kunsthandwerker zwischen Haus und Niepkuhlen und boten den zahlreichen Besuchern ihre Werke an. Mich haben die Weidenskulpturen von Barbara Jamin-Sassmannshausen am meisten beeindruckt.
Auf der Wiese hinter dem alten Herrenhaus haben sich seltsame Figuren postiert.
Es sind Weidenskulpturen der Künstlerin Barbara Jamin-Sassmannshausen.
Das erinnert mich an eine Yogaübung, die ich früher gemacht habe.
Die "Windfee" möchte ich am liebsten mit nach Hause nehmen. Aber wohin damit?
Diese Acrylbilder von Dietlind Dorbach stehen unter dem Motto: "Malen im Kullgarten".
Im Gartenpavillon hat Markus Schmidt seine Skulpturen ausgestellt.
Ich vergaß ihn zu fragen, ob das ein Greif ist oder ein Garuda?
Die Glaswerkstatt wendet sich an den lichthungrigen Eigenheimbesitzer.
Manfred Wilms klebt dekorative Kugeln aus kleinen Steinen zusammen.
Ganz schön viel Arbeit die Dinger so kugelig hinzubekommen.
Die Wiese erinnert mich an einen Weltraum voller Planeten.
Unter den gezeigten Kunstgegenständen war auch einiges an Wohndekoration.
Diese Hüte stammen vermutlich aus der Werkstatt der gekrönten Erbse.
Der Meerbuscher Reimund Franke bietet unter anderem rostiges für den Garten an.